Orientierung am Nachthimmel

 
 

Um sich die Objekte im Weltall zu erschließen, ist es ratsam, sich an einem dunklen Firmament anhand der Sterne entlang zu hangeln. Dazu gibt es folgende Möglichkeiten:

• PC-Software (Monitor oder Ausdruck)
• App (Smartphone, Tablet)
• Sternkarte (Drehbar/Atlas)

Der bequemste und modernste Weg ist sicherlich eine App auf dem Smartphone. Damit ist es sogar am helllichten Tag möglich, die Sterne, Sternbilder und Objekte direkt anzeigen zu lassen in der Richtung, in die Sie das Smartphone halten. Oder auf das Teleskop montiert zeigt es Ihnen die Objekte, die Sie suchen. Nachteilig für eine nächtliche Anwendung ist jedoch die Blendung des Auges, wenn nicht eine besondere Darstellung (schwache rote Linien und Schrift) möglich ist.

Der Polarstern weist uns den Weg nach Norden. (Grafik: Vereinigung der Sternfreunde e.V./Sven Melchert)

Flexibel ist auch ein Planetariumsprogramm auf einem Notebook oder Smartphone. Es zeigt Planetenpositionen zu beliebigen Terminen an. Auch werden weitere Daten zum Objekt mitgeliefert. Ebenfalls kann eine Verbindung zu GoTo-Montierungen erstellt werden, die ein automatisches Anfahren ermöglichen. Durch das fast beliebige Hineinzoomen offenbaren sich die Positionen von lichtschwachen Objekten, die Sie allerdings nur mit größeren Instrumenten oder per Fotografie erkennen können.

Die Erde dreht sich, so auch der Sternenhimmel. (Bild: Sven Melchert)

Der klassische Weg, die Sternkarte, hat mittlerweile für viele eine antiquierte Wirkung. Muss man doch mit zusätzlichem Rotlicht arbeiten, und bewegliche Objekte wie z.B. Planetenpositionen und Kometen, sind nicht verzeichnet. Für den Neuling ist das ein umständlicher Weg, doch prägt man sich die Sternbilder selbst ein, während man das per Elektronik nicht braucht. Die hellen Show-Objekte merkt man sich und benötigt keine Hilfsmittel zum Aufsuchen mehr, die die Nachtsicht beeinträchtigen. Auch wirkt es souverän, wenn Sie einem unbedarften Gast die Objekte einfach aus dem Gedächtnis einstellen.

Mit einer Drehbaren Sternkarte und einem darauf beweglichen Planetenzeiger kann man das Problem der beweglichen Objekte etwas mindern. Üblicherweise zeigt die Sternscheibe den kompletten Himmel vom 50. Breitengrad aus gesehen. Die drehbare matte Scheibe hat ein Klarfeld, das den sichtbaren Himmelsausschnitt zeigt. Durch ihre Drehung stellt man Datum und Uhrzeit ein. So wird der dann sichtbare Himmelsausschnitt dargestellt. Mit dem Planetenzeiger kann man die Position von Planeten herausfinden.

Die VdS bietet Ihnen eine handliche drehbare Sternkarte bei Eintritt in den Verein kostenlos an. Sie passt in jede Handtasche, funktioniert ein Leben lang und benötigt keine Energie. (Grafik: Verenigung der Sternfreunde e.V./Sven Melchert)

Ein Sternatlas ist eine Erweiterung, die es uns ermöglicht, tiefer in das Weltall einzudringen. Es werden auch Sterne dargestellt, die nur im Fernglas oder Teleskop erkennbar sind. Eine Vielzahl an teleskopischen „Deep-Sky-Objekten“ (Sternhaufen, Nebel und Galaxien) ist darin verzeichnet. Meistens so viele, dass es für ein Beobachterleben reicht.